ALLE STERNE e.V.

Verein für kollaborative Kunst und Kulturelle Bildung


Das Forschen Aller

nter□Skulptur – Performatives Kongressarchiv zum Bundesfachkongress Interkultur 2023, Foto: © Gordon Welters
Künstler:innen-Residenz „Perspektive*tives“, Kulturland Ogrosen, Lausitz 2025,
Foto: © Jana Kühn

Partizipativ-Künstlerisch

Unsere künstlerischen Arbeiten basieren auf der gemeinsamen Forschung mit Menschen aller Generationen, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen. Diese Art der Forschung, die diverse Communities mit einbezieht, hat sich in den letzten Jahren als eigene Forschungsrichtung zwischen Gesellschaft, Kunst und Wissenschaft entwickelt. Sie öffnet insbesondere Räume für marginalisiert Gruppen, lässt ästhetische Erfahrungen machen und beteiligt alle an Forschung selbst.

Oft nutzen wir dafür den öffentlichen Raum als Verhandlungsraum und suchen Orte auf, die nicht explizit für Kunst oder künstlerische Prozesse geschaffen sind. Hier ergeben sich im Zusammenspiel von Intuition, Zufall, Kontext und Improvisation neue Synergien und Forschungsfragen. Unser Themenspektrum umfasst Fragen des generationellen Zusammenlebens, der Klimagerechtigkeit, der Macht und Demokratie sowie sozialen Ungerechtigkeit.

Ziele
Gemeinsam mit unserem Publikum, Kollektiven, Communities und Teilnehmenden arbeiten wir kokreativ, experimentieren wir interdisziplinär und fragen nach. Ziel ist es neue Herangehensweisen an soziale und künstlerische Prozesse, sowie für politische Partizipation zu erfinden, bewehrte Praxis zu hinterfragen und Raum für Unklarheiten, Fragen und Prozesse zu schaffen. Insbesondere erhoffen wir uns dadurch die Förderung von Teilhabe an Kultur und gesellschaftlichen Prozessen, sowie die Öffnung von Institutionen für Alle.

Wir spielen für unser Publikum und mit ihm zusammen. Wir kreieren gemeinsam mit den Teilnehmenden. Wir vertrauen darauf, das Ideen in Momenten des Austauschs geboren werden. Unser Publikum und auch Nicht-Publikum ist in viele künstlerischen Prozesse eingebunden (Recherche, Try Outs, Aufführungen) und nimmt einen aktiven Part ein.

Das Forschen Aller geht zurück auf Dr. Sibylle Peters (2013). Es geht darum, wie die Teilhabe aller an den Prozessen der Wissensproduktion zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft in Zukunft organisiert werden soll.


P’aint your town!?
Deutsch-Ukrainisches Kunstprojekt für Kinder und Künstler:innen
© P’aint your town!? (DE/UA)

Selbstverständnis

Intuitiv

Wir treffen im Spiel Entscheidungen ohne die Zusammenhänge grundlegend verstehen zu müssen. Wir vertrauen auf das, was da ist und was wir wahrnehmen mit allen Sinnen. Wir geben uns der Improvisation und dem Austausch mit Publikum und Nicht-Publikum hin und nutzen unsere vielfältigen, erlernten, ungelernten und verlernten, Fähigkeiten. Am wichtigsten ist uns das Zuhören. Wir stützen uns auf emotionale Intelligenz und Empathie.

Forschend

Wir forschen gemeinsam mit unserem Publikum, Nicht-Publikum und Teilnehmenden. Wir arbeiten immer prozessorientiert. Wir generieren Wissen aus unserem performativen Spiel, unseren interaktiven Formaten und Ansätzen und dokumentieren es. Wir bereiten das Wissen auf und geben es weiter. Wir vertreten die Position des „Forschen Aller“ (Sibylle Peters). Wir stützen uns auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus Kultureller sowie Politischer Bildung und setzen unsere Arbeit diesbezüglich in einen Kontext.

Kollaborativ

Wir kollaborieren mit allen Künsten und mit Akteur:innen sowie Trägern in diversen gesellschaftlichen Positionen. Wir begreifen unsere kreative Arbeit ganzheitlich, gesellschaftsbildend und demokratiestärkend. Gemeinsam sind wir stark, solidarisch und teilen Fähigkeiten, Ressourcen und Kompetenzen. In Kollaboration können sich neue, innovative Ideen entwickeln.

Langsam

Wir lassen Zeit für Prozesse und das Entstehen von Gedanken und Ideen. Wir beschäftigen uns mit Themen, Formaten und Fragen länger, überjährig und immer wieder. Dazu entwickeln wir zu einem Thema mehrere Formate aus unterschiedlichen Perspektiven für diverse Publika und Teilnehmende. Wir verfolgen Spuren, sammeln im Archiv und setzen die Dinge in einen anderen Kontext. Wir bauen auf unseren Erfahrungen auf und dokumentieren diese.